Nie wäre ich auf die Idee gekommen, ein Format wie „Ab ins Kloster!“ auf Kabel eins anzusehen, hätte ich nicht gewusst, dass das Gengenbacher Mutterhaus Schauplatz der ersten Folge ist. Konzept der TV-Produktion: Vier Teenager, deren Alltag aus Abhängen, Alkohol, Schule schwänzen und/ oder Instagram und Styling besteht, sollen sich eine Woche ins Klosterleben integrieren. Während der Dreharbeiten im letzten Sommer war ich zweimal im Mutterhaus zu Gast und erlebte die Hingabe, aber auch die Zweifel der Schwestern an diesem „Experiment“. Die Produktionsfirma hatte vier besondere „Früchtchen“ ausgewählt, die das geregelte und friedliche Miteinander im Kloster aufmischten. Umso mehr beeindruckt war ich gestern Abend, als ich die Schwestern im Fernsehen sah. Mit welcher Ruhe und Einfühlsamkeit, aber auch Konsequenz sie den Herausforderungen begegneten. Meine Stars des Abends waren Sr. Michaela, Sr. Veronika, Sr. Margareta, Sr. Cäcilia, Sr. Gertraud und Sr. Hannah. Bestürzt war ich über die Respektlosigkeit und Oberflächlichkeit der 16- bis 19-Jährigen. Werte? Erziehung? Bildung? Umso erfreulicher war es, mit anzusehen, wie die arbeitslose Vivian und Gothic Emma die Anfangsschwierigkeiten überwanden und sich öffneten.
2015 durfte ich viele Tage im Mutterhaus verbringen und die Schwestern auf einer Reise nach Chile und Peru begleiten. Wir waren 24/7 zusammen und ich lernte die Klosterfrauen als mutige, tatkräftige und mitten im Leben stehende Frauen kennen. Meine Erfahrungen habe ich in dem Buch „Sonnengesang. Unser Kloster ist die Welt. Wie Ordensfrauen heute leben, lieben, glauben und in die Zukunft gehen“ (Herder Verlag) veröffentlicht.
Die komplette Folge „Ab ins Kloster!“ mit den Gengenbacher Franziskanerinnen gibt’s unter:
https://www.kabeleins.de/tv/ab-ins-kloster-rosenkranz-statt-randale/video/11-bibel-statt-handy-und-beichtstuhl-statt-dancefloor-ganze-folge