Sonntag, 25. März 2018

Pierre Ferrenbach


Eine Pop up-Galerie haben der Straßburger Galerist Jean-François Kaiser und Kuratorin Karin Graff in Straßburg eröffnet. Bis zum 30. März zeigen sie noch Arbeiten von Pierre Ferrenbach in der 12 rue du Faubourg de Pierre. Die hellen Räume waren einst Stallungen für die Brauereipferde von "Ancre"; ein Relief im Eingangsbereich, das Anker und Hopfen darstellt, zeugt noch von der guten alten Zeit. Pierre Ferrenbach (80), der in Kaysersberg und Paris lebt und arbeitet, war Reisefotograf für große Verlage und widmet auch sein künstlerisches Schaffen der Fotografie. Seine Objekte aus Filmstreifen und lang belichteten Negativfilmen bestechen durch ihre konstruktivistische Formensprache.

Heute, Sonntag, sowie Donnerstag und Freitag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.



Freitag, 23. März 2018

Junge Kunst


Sucht ihr noch ein schönes Ostergeschenk? Bis zum 29. März 2018 ist die Ausstellung mit Arbeiten der jungen Künstler Jonas Göhringer und Yulong Lin in der Galerie hausunso in Offenburg noch zu sehen. Es gibt zahlreiche Arbeiten für unter 300 Euro.

Kennengelernt haben sich Jonas und Yulong an der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste, wo sie Malerei und Grafik bei Professorin Leni Hoffmann studierten. Dabei wollte Jonas Göhringer, 1991 in Zell am Harmersbach geboren, zuerst einen ganz anderen Weg einschlagen. Nach dem Abitur begann er in Freiburg, Mathematik und Biologie zu studieren. Mathe gab er nach einigen Semestern auf, der Biologie blieb er treu und wird sein Studium nächstes Jahr abschließen. Sein Interesse an biologischen Prozessen, dem „Zufallsprodukt“, wie er sagt, das er „nur bedingt beeinflussen kann“, veranlasste ihn, die erlernte Theorie künstlerisch umzusetzen. Mit Zeichnungen, Öl-, Wachs- und Aquarell-Bildern bewarb er sich an der Karlsruher Akademie und absolvierte sein Studium von 2013 bis 2017, das er mit dem Staatsexamen abschloss.

Zur Ausbildung zählte ein sechsmonatiges Stipendium an der Tianjin Academy of Fine Arts. Die Hafenstadt Tianjin mit ca. 15 Millionen Einwohnern grenzt direkt an Peking mit etwa 22 Millionen Einwohnern an. „Der erste Eindruck war ein Kulturschock“, sagt Jonas, aber auch: „Ich habe viel dazu gelernt und würde sofort wieder hin!“ In China begann Jonas, sich mit dem Punkt, der daraus entstehenden Linie, der resultierenden Fläche und letztlich des entstehenden Raums auseinanderzusetzen. Mit Graphit setzt er an einem Punkt an und zieht mit Hand und großer Sorgfalt Linien, die in ihrer Summe eine Fläche ergeben. Die metallische Reflexion lässt den Eindruck von Räumlichkeit entstehen.

Steht der Punkt für einen Menschen und die davon ausgehenden Linien für seine Erfahrungen, so ist es folgerichtig, dass sich diese mit den Linien, sprich Erfahrungen, eines anderen überschneiden. Wir haben Begegnungen, Beziehungen, gemeinsame Schnittmengen. Der Punkt des anderen liegt bisweilen außerhalb des Bildausschnitts, denn wenn wir ein Leben streifen, kennen wir noch lange nicht den Menschen dahinter und seinen Ausgangspunkt. „Ich sehe nur den Teil, den er mir zeigt“, verdeutlicht Jonas. 

Er zeichnet mit Graphit auf eine grundierte Holzplatte. Für große Arbeiten benötigt er bis zu 15 Stifte. Das Ergebnis ist jetzt erstmals einer öffentlichen Präsentation zu sehen. In Chongqing, mit 82.000 Quadratkilometern so groß wie Österreich und 32 Millionen Einwohnern die bevölkerungsstärkste Stadt der Welt, hat er bereits in einem Museum ausgestellt. Dort allerdings waren Arbeiten in der Technik des Drip Paintings zu sehen. Jonas sprühte in Grundfarben Punkte auf eine Leinwand, die durch Dripping zufällige Strukturen wie Linien und Überschneidungen entstehen ließen. 

In Chongqing, dieser größten Stadt der Welt, studierte Yulong Lin an der Hochschule der Künste Sichuan. 1988 in Neijiang geboren, mit gut einer Million Einwohnern eine Kleinstadt in China, lernte Yulong an der Hochschule altmeisterliche Malerei. Unermüdlich musste er sich mit ein- und demselben Motiv beschäftigen – Vasen oder Pflanzen. Seine hochgelobte Bachelor-Arbeit ermutigte ihn, sich für einen Studienplatz im Ausland zu bewerben. Seine Wahl fiel auf Deutschland, da deutsche Künstler wie Gerhard Richter oder Anselm Kiefer in China große Popularität genießen. Für sich selbst erhoffte er, neue Techniken zu erlernen. Im Sommer 2018 wird Yulong die Karlsruher Akademie mit einem Diplom abschließen, danach wünscht er, sich als Meisterschüler fortzubilden.

Bereits als Kind hat sich Yulong für Kunst interessiert, viel gezeichnet und gemalt. In Deutschland, so scheint es, hat er sich nach seiner klassischen Ausbildung den unbefangenen Blick des Kindes zurückerobert. Seine Motive sind Windräder, Käsestücke oder Früchte. Dabei geht es Yulong nicht um den Gegenstand, den er abstrahiert und oft nur in einem Ausschnitt darstellt, sondern um die Farbe und die Struktur. Schicht um Schicht lasiert er die Leinwand mit unterschiedlichen Farben, so dass ein Eindruck von Tiefe entsteht. Die Farben, die er verwendet hat, sind oft nur noch an den Drippings am Bildrand auszumachen. Mit schwarzen Linien zeichnet er einfache Formen oder deutet, wie bei dem Windrad, Bewegungen an. Die Plastizität seiner Bilder ist beeindruckend. Ebenso seine bescheidene Erläuterung: „Ich mache einen Raum auf die Leinwand.“

Deutsch gelernt hat Yulong Lin übrigens erst in Freiburg, wo er mit Jonas Göhringer eine Außenstelle der Karlsruher Akademie besuchte und sich mit ihm ein Atelier teilte. „Über Kunst“, so Jonas, „kann man sich schnell unterhalten.“

Öffnungszeiten
Mo – Fr, 9 bis 13 Uhr, und nach Vereinbarung unter Tel. 0781 9190891
bis 29.03.2018

hausundso
Moltkestr. 14
77654 Offenburg





Donnerstag, 22. März 2018

Jim Knopf im Europa Park



Heute war Pressekonferenz im Europa Park zum Saisonstart am 24. März 2018. Ich durfte Roman Hocke, Nachlassverwalter von Michael Ende, und Michael Mack zu "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" interviewen. Eine Fahrt  durch "Lummerland" ist die neue Attraktion im deutschen Themenbereich. Roman Hocke, Lektor und Freund von Michael Ende (1929 – 1995) war begeistert und enthüllte gemeinsam mit Familie Mack eine Büste von Michael Ende, dessen Bücher ("Die unendliche Geschichte", "Momo", "Jim Knopf") sich mehr als 30 Millionen mal verkauften und in über 40 Sprachen übersetzt wurden. Ebenfalls zu Gast war Henning Baum, der in der Realverfilmung von "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", die Ostern in den Kinos anläuft, die Rolle des Lukas spielt.

Familie Mack mit Henning Baum (5.v.l.) und Roman Hocke (rechts)

Michael Ende-Büste: "Denn danach suchen wir doch letzten Endes nur,
die Poesie ins Leben zu verweben, im Leben selbst die Poesie zu finden."

Dienstag, 20. März 2018

Großes Lob für "Schäcks Adler"

Monique Jung

Schönes Wiedersehen mit Monique und Émile Jung auf der Egast in Straßburg. Der 3-Sterne-Koch und frühere Chef des "Au Crocodile" lobte Christoph Schäck von Schäcks Adler in Oberprechtal: "Er ist einer der besten Köche der Region!" Glückwunsch, Christoph! 



Émile Jung

Christoph Schäck

Christophs Forellencarpaccio

Dienstag, 13. März 2018

Retrospektive: Adolphe Braun

Adolphe Braun, Matterhorn und Riffelsee, Pigmentdruck, Privatsammlung

Das fotografische Abenteuer“ titelt eine Ausstellung im Musée Unterlinden in Colmar, die sich bis zum 14. Mai 2018 dem elsässischen Fotografen Adolphe Braun widmet. Braun gehörte zu den einflussreichsten Fotografen des 19. Jahrhunderts. Mit der Wiedergabe berühmter Gemälde erlangte er weltweite Bekanntheit. Um die benötigten hohen Stückzahlen herzustellen, benutzte er in erster Linie das Kohledruckverfahren, damals eine entscheidende Verbesserung in der Reproduktion. Nachdem das Unternehmen mehr als 100 Jahre in Familienbesitz war, gehört es seit 1980 zu dem Medienunternehmen Hubert Burda Media. Die Ausstellung in Colmar zeigt nach dem Stadtmuseum München mehr als 200 Originalabzüge und ist die erste erschöpfende Retrospektive seiner Arbeiten in Frankreich.

Braun, 1812 in Besançon geboren, war Textilgestalter, bevor er, fasziniert von dem neuen Medium der Fotografie, 1847 in Dornach ein Fotostudio gründete. 1855 wurde er auf der Weltausstellung in Paris für seine erste Fotoserie „Fotografierte Blumen“ gefeiert, so dass er seinen Beruf zugunsten der Fotografie aufgab. Im Unterlinden-Museum sind neben den Blumen Tieraufnahmen, Albuminabzüge im Großformat von Landschaften und Gebäuden der Region, Schweizer Trachten und Ansichten, Panoramen, Kriegsschauplätze sowie Bilder von der Eröffnung des Suez-Kanals in Ägypten zu sehen.

In den frühen 1850er Jahren kam die Stereoskopie auf, die spektakuläre Effekte durch den räumlichen Eindruck von Tiefe erzielte. Nachdem Adolphe Braun dieses Verfahren bereits für seine Blumen verwendet hatte, setzte er es auch bei Landschaften und bewegten Motiven ein, für die eine große Nachfrage bestand. Von 1858 bis 1875 stellte das Unternehmen Braun einen Katalog mit mehr als 7000 Ansichten zusammen, der mit diesem Verfahren nahezu die gesamte Produktion des Hauses auflistet.

In erster Linie aber steht der Name Adolphe Braun für die fotografische Reproduktion von Kunstwerken. Dieser Aspekt seiner Tätigkeit stellte den Höhepunkt seiner Karriere dar und kann gewissermaßen als „Meisterstück“ seines der Kunst geweihten Lebens betrachtet werden. Die Fotografie verbreitete die schönsten Kunstwerke, die bisher nur schwer zugänglich oder einer Elite vorbehalten waren. Ab 1862 spezialisierte sich Braun auf die systematische Reproduktion von Zeichnungen alter Meister aus öffentlichen und privaten Sammlungen: Holbein der Jüngere, Raffael, Michelangelo und Leonardo da Vinci. Innerhalb von etwa zehn Jahren brachte Braun mehr als 50.000 Glasplatten zusammen und wurde zum größten Anbieter von Kunstreproduktionen in Europa. Seine Serien veröffentlichte er in Form von Lieferungen oder Mappen, nach Künstlern oder Museen geordnet, für Künstler, Kunstschulen, Hochschulen, Kunstliebhaber, das breite Publikum und den Adel. König Ludwig II. Von Bayern bestellte Aufnahmen von französischen Bauwerken, Skulpturen und Gemälden, die beim Bau seiner Schlösser Linderhof und Neuschwanstein als Modelle dienten. Gustave Courbet verwendete die Aufnahmen gelegentlich als Vorlagen für Gemälde.

Als Adolphe Braun 1877 in Dornach starb, hinterließ er einen Fonds an Glasplattennegativen, der 30.000 Reproduktionen von Kunstwerken und 22.000 Landschaftsansichten umfasste. Das Familienunternehmen Braun & Cie. mit Niederlassungen in Paris und New York wurde 1968 in den Druckereikonzern Chaix-Desfossés-Néogravure eingegliedert, der nur die Druckerei weiter betrieb. Der fotografische Fonds ging als Schenkung an die Schongauer-Gesellschaft, den privaten Verein, der das Unterlinden-Museum verwaltet. 1980 kaufte Senator Dr. Franz Burda die ehemalige Imprimerie Braun in Dornach und baute sie aus, bis der Standort von Burda Druck France, einer Tochtergesellschaft der Burda Druck GmbH, in das knapp 20 Kilometer entfernte Vieux-Thann verlegt wurde.

Zur Ausstellung erschien ein Bildband bei Schirmer / Mosel

Mo, Mi 10 –18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr, Fr – So 10-18 Uhr
ab 30.03.2018:
Mo, Mi 9 – 18 Uhr, Do 9 – 20 Uhr, Fr – So 9 – 18 Uhr

Musée Unterlinden
Place Unterlinden
F – 68000 Colmar
Tel. +33 (0)3 89 20 15 50